Sonntag, 12. August 2012

Abschied und Anreise

Liebe Freunde, liebe Unterstützer, liebe Verwandten, liebe Leser.

In diesem Blog werde ich von nun an über mein freiwilliges Jahr in Mexiko berichten. Da ich noch nicht weiß wie oft ich die Möglichkeit haben werde das Internet zu benutzen, kann ich noch nicht genau sagen in welchen Abständen ich schreiben werde. Aber zunächst einmal zu meiner letzten Zeit in Deutschland und meiner Anreise ins wunderschöne Playa del Carmen.

Nachdem ich schon vor etwa einem Monat meine Familie verabschieden musste, da sich deren Urlaub und mein Vorbereitungsseminar überschnitten hatten, habe ich mit den letzten Vorbereitungen begonnen. Ich musste alles beisammen haben, da ich vom Seminar aus, das am 9. August endete, direkt nach Frankfurt fuhr, um am 11. Meinen Flieger nach Mexiko zu nehmen. In diesen letzten Tagen in Aachen hatte ich besonders viel Besuch von Freunden. Es war eine schöne aber auch sehr anstrengende Zeit, da ich neben dem Packen auch alles sauber halten musste. Nach 5 Tagen bin ich dann mit dem Zug von Aachen aus nach Helmarshausen zum Seminar gefahren. Dieses dauerte insgesamt 10 Tage. Bei der Anreise war ich ziemlich unmotiviert durch die Vorstellung, dass ich die letzte Zeit in Deutschland nicht in Aachen bei Freunden und Verwandten, sondern in einem kleinen Dorf im nirgendwo verbringen würde.
Das Seminar war dann aber doch nicht so trocken und langweilig wie ich es erwartet hatte. Um es zuzugeben, hatte ich dort meine besten und lustigsten 10 Tage seit langem. Wir waren insgesamt mit 80 Leuten dort, die alle in diesem Sommer nach Südamerika für ein freiwilliges soziales Jahr ausreisen werden. Auf dem Seminar traf ich dann auch das erste Mal Chiara, mit der ich zusammen das Jahr im Dschungel verbringen werde.
Die Gestaltung des Seminars lag hier weniger auf Vorträgen mit ewig langen Theorien, sondern wurde praktische z.B. durch Experimente, Spiele und Aufgaben abwechslungsreich gehalten. Diese sollten z.B. den Teamgeist, die Wahrnehmung oder die Kreativität fördern. Abends von 20-22 Uhr saßen wir dann mit unseren Ländergruppen, also den Leuten, die ihr Jahr im selben Land verbringen, zusammen. Dabei wurden Länderspezifische Dinge besprochen und in der Gruppe die Gefühle, Erwartungen oder auch Ängste in Bezug auf das Jahr ausgetauscht. Diese Leute aus der Mexiko Gruppe werden Chiara und ich dann im Dezember in Mexiko-City für ein Zwischenseminar wiedertreffen.
Auf dem Seminar haben sich nahezu alle 80 Leute untereinander verstanden, wodurch die Nächte manchmal auch sehr lang wurden.
Die Tage dort gingen sehr schnell vorbei und der Abschied viel allen schwer.
In Frankfurt übernachtete ich 2 Nächte bei meinem Patenonkel und konnte dabei noch kleine Einkäufe machen und meine Sachen waschen bevor es nach Mexiko los ging.

Gestern war es dann endlich soweit. Um 10:10Uhr startete unser Flieger von Chiara und mir, von Frankfurt aus in Richtung Houston, Texas. Dort stiegen wir um und flogen noch 2 Stunden bis wir in Cancun ankamen. Nach einer 14 stündigen Reise hatten wir es dann endlich geschafft. An der Passkontrolle gab es dann aber das erste Problem. Trotz des Visums, das wir schon in Deutschland besorgt hatten kamen wir nicht durch. Eine halbe Stunde diskutierte Chiara auf gebrochenem Spanisch und Italienisch (da sie in Italien geboren ist) mit dem Polizisten. Nachdem dieser und vier weitere dazu gestoßene Polizisten endlich überzeugt waren durften wir weiter. Wir hatten nun unsere abgestempelten Visa und Chiara 5 Polizisten als neue Facebook-Freunde. Unser Betreuungslehrer Richard holte uns dann ab und ein halbe Stunde später waren wir endlich in Playa del Carmen. Zusammen mit ihm und Shavon, auch eine Lehrerin der Schule, gingen wir noch in eine Bar, namens „Biergarten“, die von einem deutschen Pärchen geführt wird. Richard erzählte uns, dass dies mittlerweile zum Ritual geworden ist und sie mit allen deutschen Freiwilligen am ersten Abend dort trinken gehen.
Übernachtet haben wir bei Richard und werden dies noch bis Dienstag tun und dann erst in den Dschungel ziehen, damit wir uns erst einmal einleben können. Nach einer erholenden Nacht haben Chiara und ich heute zuerst das Meer aufgesucht und danach Playa del Carmen erkundet. Dieses ist sehr touristisch und es besteht zu größten Teilen nur aus Hotels, Bars, Restaurants und Souvenirläden. Erst am Stadtrand wird es dann typisch Mexikanisch und erheblich ruhiger.
Die Hitze und Luftfeuchtigkeit ist hier so hoch, dass es fast unerträglich ist. Die Klamotten sind dauerhaft durchnässt vom Schweiß.
Chiara und ich wurden bisher schon mehrmals als Pärchen oder Verheiratete gehalten. So auch in dem Restaurant in dem wir heute Mittag Guacamole und Enchiladas gegessen haben, wurde uns eine angenehme Hochzeitsreise gewünscht.
Morgen geht es dann das erste Mal in die Schule, wo dann das kommende Schuljahr besprochen und organisiert wird.
Am Schluss möchte ich mich noch einmal für die große Unterstützung bedanken, die ich von so vielen Seiten in Deutschland für meine Vorbereitung bekommen habe. Auch an meine ausgezeichnete ärztliche Beratung einen großen Dank.

Bis demnächst

Euer Moritz

4 Kommentare:

  1. Naja, sauber... Hattest Du hier zwischenzeitlich eine Kleinpension angefangen??? Mit Bed and Breakfast oder so?? Die Wäscheberge ließen da jedenfalls drauf schließen. HAHA. Mama war leicht angesäuert. Die Nektarinen sind ein Glück nur verschrumpelt und lagen noch auf dem selben Platz. Dachten eigentlich, dass wir auf die Suche nach ihnen gehen müssten. Hätte ja sein können, dass sie sich angefangen haben zu bewegen nach drei Wochen des Herumliegens.
    Sind die Trauringe schon bestellt???

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  2. Wir vermissen Dich hier schon und hoffen, dass Du die kleine Lehmhütte zum angenehmen Luxus-Appartment ausbaust... vielleicht mit Sammelbecken für kleinere und größere tierische Besucher??
    Hast Du schon den "Illiassou-Skorpion-Trick" angewandt? Wäre interessant zu wissen, ob es funktioniert?
    Halt die Ohren steif und gute Besserung!

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  3. Viel Spass in Mexiko. Gruss Rainer aus Hannover

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  4. Good luck to you! I hope it all goes well.

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